Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen einen Überblick über unsere Tracht geben.
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Die verschiedenen Trachten in Vorarlberg werden durch ihre Machart, Farbe, Schnitt und Kopfbedeckung gewissen Talschaften zugeordnet, die Nenzinger Tracht kann den Walser Trachten zugeordnet werden. In Brand, Bürserberg, Nenzingerberg und Gurtis lebten vorwiegend Einwanderer aus dem Großen Walsertal, die die Walser Tracht getragen haben. Es besteht daher in Fachkreisen kein Zweifel, dass diese von den Nenzingern angenommen wurde. So beschreibt auch Otmar Egger 1969 auf Anfrage des Vlbg. Landestrachtenverbands für die Trachtenkunde: „Die Nenzinger Tracht ist eine Walser Tracht, alte Trachten und Trachtenstücke bestätigen diese Annahme, hochgetragenes Tragkleid, zackige rote Bänder (walserrot), das Krönele und die Pelzmütze (Pelzbummara) wie im Walsertal sind noch erhalten.“
Dass sich die Tracht im Laufe der Zeit verändert hat, lässt sich an unterschiedlichen Merkmalen ablesen. Dies ist besonders am Frack der Männertracht zu erkennen. So wurde brieflich erwähnt, dass er aus der Fremde mitgebracht, jedoch anfangs nicht getragen werden durfte. Warum die Nenzinger Männer einen Zylinder tragen, ist nicht geklärt. Leider sind nur noch wenige Trachten und Trachtenstücke aus der Zeit vor den beiden Weltkriegen erhalten, da viele zerschnitten und zu Alltagskleidung umgeschneidert wurden. Die wenigen erhaltenen historischen Trachten wurden bis in die 60er Jahre getragen. Heute wird die aus den 60er Jahren erneuerte Tracht getragen
Zwei Jahre vor Vereinsgründung und nachdem einige Nenzinger und Nenzingerinnen nach einem Aufruf in der Zeitung ihr Interesse an einer Tracht bekundeten, nahm Otmar Egger Kontakt mit dem damaligen Schneidermeister und Trachtenkenner Hans Konzett auf. Dieser wurde bereits 1956 von Josef Egger angeschrieben und um Hilfe bei der Herstellung neuer Trachten gebeten. Aber erst durch den Einsatz von Otmar Egger wurde dies 1967 in Angriff genommen. Es war ihm ein großes Anliegen, die Nenzinger Tracht zu erhalten. Die erneuerte Tracht wurde nur wenig verändert.
Bei der Frauentracht wurde die hohe Taille nach unten versetzt und somit der modernen Zeit angepasst, so wurde auch der Tragekomfort gehoben. Es wurde darauf geachtet, dass die Machart, Farbe und Materialen der historischen Tracht so wenig wie möglich verändert wurden.
Bei den Herren wurde der Hosenlatz durch einen Reißverschluss ersetzt. Statt einer Schleife am Kragen, wird nun eine Krawatte getragen. Das Gilet wird aus besticktem Wollstoff anstatt aus Seide gefertigt. Die Herstellung der Frauentracht wurde von Schneidermeisterin Hildegard Summer übernommen. Auch einige Mädchen und Frauen zeigten ihre Nähkünste und fertigten selbst ihre eigene Tracht. Die Krönele wurden im Großen Walsertal angefertigt. Die Lätze ließ man im Bregenzerwald sticken. Nur so konnte die "provisorische Trachtengruppe" die neuen Trachten bereits 1967 beim Männergesangsfest in Gurtis präsentieren.
Auch später setzte sich Otmar Egger als Regionalvertreter im Walgau dafür ein, dass das Handwerk, welches für das Fertigen der Trachten benötigt wurde, weitergegeben wird. Er organisierte Stickkurse und Krönele-Fertigungskurse. Das Fertigen der Krönele erlernte Elisabeth Summer und gab dies lange Zeit an jungen Frauen im Verein weiter. So wurde es Tradition, dass die Mädchen und jungen Frauen ihr Krönele selbst anfertigten. Das Sticken der Lätze wurde von Frau Gregori aus Sonntag in Kursen beigebracht, anschließend gab Elisabeth Marinz die Stickkurse, anfänglich nur für die Lätze, später auch für die Beutel sowie für die schwarzen Goller und die Umhänge der Frauen. Die Trachten für die Kindertanzgruppe wurden 1998/99 ebenfalls in einem Kurs mit Unterstützung der Mütter gefertigt. Der Landestrachtenverband stand in der Vorbereitungsphase beratend und unterstützend zur Seite.